Dahin gesponnen

 

Spinnen  -  Weben  - Spinnenweben  -  Spinnen

 

Ästhetisch

Süß und klebrig

Schmutz und Schönheit

Zartheit und Stärke

Beständigkeit und Vergänglichkeit

Werden und Wandel

Magie

 

Spinnen weben

Dichte Gespinste entstehen

An Orten, wo Ruhe ist, wo alles bleibt

Sie überziehen und konservieren – die Überreste des Lebens

Werden Zeugen des Wandels

Sie sind stabil und halten nichts zusammen

Sie zerreißen wie zufällig, unbeabsichtigt

Es ist etwas da und doch nicht zu begreifen

Kein Signal, keine Farbe  -  man muss genau hingucken

 

 

Orte, an denen Spinnweben überdauern, sind oft verwaiste, vergessene Orte. Die dort gefundenen Spinnennetze sind aufgegebene Zusammenhänge.

Sie haben augenscheinlich keine Funktion mehr. Indem ich sie aus ihrer Umgebung nehme und mit einem Untergrund aus Papier, Holz oder Leinwand verbinde – stelle ich sie in einen neuen Zusammenhang. Ich hole ich sie aus dem Hintergrund nach vorne - gebe ihnen eine neue Bedeutung.

 

Die Spinnwebe selbst gibt eine Struktur vor und bringt eine bestimmte Qualität ein. Mir ist es wichtig, nicht nur die Ästhetik eines Spinnennetzes in das entstehende Bild aufzunehmen. Die feinen Strukturen der Netze durchlaufen einen Wandel im Prozess des Gestaltens. Durch die Einbindung von Pigmenten, Kohle, Asche, Erde und Pflanzenteilen entstehen neue Formen – wobei auch die Spinnwebe wieder ganz in den Hintergrund treten kann.  

Ich betone das, was sich in diesem Wandlungsprozess  aus sich selbst heraus entwickelt  – fast absichtslos entstehen eigenwillige Kompositionen.

Es ist ein beständiger Prozess der Veränderung und Transformation. Das instinkthafte Handeln der Spinne wird zu meinem eigenen instinkthaften Gestalten.

 

 

Es entsteht ein Raum,

in dem sich Geschichten finden: 

Eingesponnen.

Kleben bleiben, hängen bleiben 

 

Stille